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Afrikanische Schweinepest – Vorsorge durch Reinigung

Mit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg hat das Virus Deutschland erreicht und stellt eine erhebliche Bedrohung für die Schweinehaltungsbranche dar. Die ASP ist eine hochansteckende, oft tödliche Krankheit, die durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, kontaminierten Lebensmitteln, Kleidung oder Transportmitteln verbreitet wird. Um die Verbreitung der Krankheit zu verhindern, sind strikte Hygienemaßnahmen und die Einhaltung von Biosicherheitsstandards in landwirtschaftlichen Betrieben unerlässlich. Insbesondere Betriebe, die mit Schweinehaltung befasst sind, sollten präventiv handeln, um das Einschleppen des Virus zu verhindern.

Afrikanischen Schweinepest
Strenge Biosicherheitsstandards sind entscheidend

Eine der effektivsten Maßnahmen zur Vorbeugung ist die gründliche Reinigung und Desinfektion von Ställen, Geräten und Fahrzeugen. Diese müssen streng nach den EU-Vorgaben zur Biosicherheit erfolgen, die Futtermittelhygiene, Lebensmittelhygiene und die allgemeine Lebensmittelsicherheit regulieren. Die sorgfältige Planung des Betriebsablaufs, insbesondere in Bezug auf Zugangskontrollen zu den Stallungen und eine klare Trennung der Zu- und Abfahrtswege für Fahrzeuge, trägt maßgeblich zur Seuchenprävention bei. Eine entscheidende Maßnahme ist dabei die Schaffung von Schwarz- und Weiß-Bereichen, um saubere und kontaminierte Bereiche klar voneinander zu trennen.

Reinigung und Desinfektion von Ställen als Präventivmaßnahme

Eine umfassende und gründliche Reinigung der Ställe ist eine zentrale Maßnahme zur Vorbeugung der Afrikanischen Schweinepest. Die Einteilung des Betriebs in Schwarz- und Weiß-Bereiche hilft dabei, saubere und kontaminierte Zonen klar zu trennen. Besucher und Mitarbeiter müssen vor Betreten der Stallungen Duschen nehmen und saubere Kleidung anlegen, um eine Einschleppung des Virus zu verhindern. Für die Reinigung der Weiß-Bereiche, also der sauberen Zonen, können Dampfreiniger und Nass-/Trockensauger eingesetzt werden, die eine effiziente Reinigung der Wände, Böden und Ausrüstungen ermöglichen.

Im Schwarz-Bereich, wo die Tiere gehalten werden, sind Hochdruckreiniger unverzichtbar. Insbesondere Heißwasser-Hochdruckreiniger bieten eine deutlich verbesserte Reinigungsleistung, da sie den Trocknungsprozess beschleunigen und die Reinigungsergebnisse um bis zu 40 Prozent verbessern. Neben den Stalleinheiten sollten auch sämtliche Ausrüstungen, wie Wasserversorgung, Lüftungssysteme und Fütterungseinrichtungen, gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Die Nutzung biologisch abbaubarer Reinigungsmittel unterstützt diesen Prozess und reduziert das Risiko von Rückständen.

Hofflächen und Zufahrtswege nicht vernachlässigen

Neben der Reinigung der Stallungen dürfen auch die Hofflächen und Zufahrtswege nicht vernachlässigt werden. Handgeführte und Aufsitzkehrmaschinen erleichtern die Entfernung von Staub und Schmutz, was die Ausbreitung des Virus zusätzlich einschränkt. Desinfektionsmatten an den Eingängen der Stallungen sind ebenfalls eine wichtige Vorsichtsmaßnahme. Um ihre Wirksamkeit zu maximieren, sollten die Desinfektionslösung und die Umgebung der Matten regelmäßig gereinigt und erneuert werden.

Die Einrichtung separater Zufahrts- und Abfahrtswege für Fahrzeuge, die Ferkel, Futter oder Betriebsmittel liefern, sowie für die Abholung von Schlachttieren und Kadavern, erhöht die Biosicherheit erheblich. Fahrzeuge sollten möglichst nur Bereiche befahren, die für ihre Tätigkeit vorgesehen sind, um den direkten Kontakt mit Stallungen und Tieren zu vermeiden. Waschplatten für die Fahrzeugreinigung sollten außerhalb der Stallbereiche eingerichtet werden, um zu verhindern, dass Sprühnebel mit Viren in die Stallungen getragen wird.

Separate Reinigungsgeräte und regelmäßige Instandhaltung

Um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern, sollten in jeder Stalleinheit separate Reinigungsgeräte und Arbeitswerkzeuge, wie Besen, Schaufeln und Arbeitskleidung, vorhanden sein. Dies verhindert, dass Keime über Geräte und Kleidung von einem Stall in den nächsten übertragen werden. Mobile Hochdruckreiniger können ebenfalls eingesetzt werden, müssen jedoch außerhalb der Stallungen oder in den Vorraum der Stalleinheit gestellt werden, um den Kontakt mit Keimen zu vermeiden. Für eine optimale Reinigungsleistung sollten Schläuche und Lanzen separat für jede Stalleinheit bereitgestellt werden.

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Seuchenprävention ist die regelmäßige Instandhaltung der Stallungen. Kleine Risse, Spalten oder Löcher können potenzielle Verstecke für Schadnager oder Keimträger sein und sollten deshalb umgehend repariert werden. Durch eine konsequente Schädlingsbekämpfung, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Stallungen, wird das Risiko einer ASP-Übertragung weiter reduziert.

Dokumentation und Überwachung der Maßnahmen

Abschließend ist es wichtig, dass alle getroffenen Hygienemaßnahmen sorgfältig dokumentiert und überwacht werden. Eine lückenlose Dokumentation schafft Transparenz und Nachvollziehbarkeit, sowohl für den Betrieb selbst als auch für Kontrollbehörden. Sie ermöglicht es, den Arbeitsaufwand zu steuern und gleichzeitig sicherzustellen, dass alle notwendigen Maßnahmen zur Verhinderung der Afrikanischen Schweinepest konsequent umgesetzt werden.

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